Museum Calceo-Zarianum 1622
Das Sammeln und Konservieren von dekorativem Naturmaterial war zu allen Zeiten populär. Zu Zeiten der grossen Entdecker Ende des 15. Jahrhunderts kam eine Unmenge von zoologischen, botanischen und mineralischen Gegenstände nach Europa und wurden von begüterten Sammlern begeistert aufgenommen. Die einzelnen Sammlungen wurden unter verschiedenden Bezeichnungen geführt wie z B Kuriositätenkabinett, Naturalienkabinett, Theatrum naturae usw. bis endlich die Bezeichnung Museum sich durchsetzte. Diese fleissige Sammelleidenschaft und die Experimente durch Präparatoren bilden die Grundlage für den hohen Standard heute.
Ein Präparator wählt seinen Beruf nicht nur, weil er vielleicht handwerklich geschickt ist – in anderen Handwerksberufen ist die Bezahlung bedeutend besser – sondern, weil sein Interesse den Tieren gilt. Diese beiden Dinge bestimmen alles. Ohne grosses Interesse für das lebende Tier wird man kein tüchtiger Präparator.
Der Präparator kann während der Arbeit am toten Tier unzählige Registrierungen und Messungen vornehmen, die späterhin bearbeitet und publiziert werden können. Dieses hilft biologische Zusammenhänge besser zu begreifen.
Folgendes wird in einer Datei notiert:
- der wissenschaftliche Name des Tieres und die Registriernummer
- Geschlecht
- Alter
- Todesursache wenn bekannt
- Datum
- Uhrzeit (nur wenn ganz sicher, zB Fenster getötete)
- Fundort (mit Koordinaten)
- Gewicht (bis auf 1/1000g genau, gewogen mit Satorius 1608 MP)
- Beschreibung des Futterstandes: normal, wenig fett, fett, sehr fett, wenig mager, mager, sehr mager.
- Den Verknöcherungsgrad der Schädeldecke (für Alters Bestimmung)
- Farben von Augen, Schnabel, Oberschnabel Innenseite, Gaumen, Mund, Zunge, Beine und Füsse, Krallen, Fusssohlen und nackten Haut.
- Länge der Oberschenkelknochen (zwei Messungen von rechts und links, z. B für asymmetrische Untersuchungen)
- Länge der Oberarmknochen (zwei Messungen von rechts und links, z. B für asymmetrische Untersuchungen)
- Flügelspannweite
- Flügel Areal nach: Hedenström, A. & A. P. Møller. 1992: Morphological adaptations to song flight in Passerine birds: A Comparative study. Proc. Biol. Sci. 247 No. 1320: 183-187.
- Länge (max) der Flügel (zwei Messungen von rechts und links, z. B für asymmetrische Untersuchungen)
- Länge der Schnabel von Spitze bis zum wo ramphotheca endet.
- Schnabelbreite
- Schnabelhöhe
- Länge des Schwanzes (zwei Messungen von rechte und linke Seite, z. B für asymmetrische Untersuchungen)
- T6 linke Seite, Länge und Gewicht
- Länge der Tarsus (zwei Messungen von rechts und links, z. B für asymmetrische Untersuchungen)
- Gewicht und Grösse der Milz (Immunsystem)
- Gewicht und Grösse der bursa Fabrici (Immunsystem und Alter Bestimmung)
- ” Gewicht und Grösse der Thymusdrüse (Immunsystem)
- Grösse der Gallenblase
- Gewicht des Gehirns
- Gewicht der Leber
- Gewicht des Herzes
- Gewicht des Muskelmagens
- Gewicht des cutica gastrica
- Gewicht und Beschreibung des Mageninhalt ( nicht verwesbare Teile wird gesammelt)
- Gewicht der Lungen (rechts und links)
- Gewicht der aussere Brustmuskel (M. pectoralis)
- Gewicht die innere Brustmuskel (M. supracoracoideus)
- Gewicht die Salzdrüsen
- Gewicht und Masse die Fettdrüsen (uropygial gland), wird aufbewahrt
- Grösse der Hoden sowie Gewicht jedes einzelnen
- Färbung der Hoden
- Grösse der Eierstöcke
- Eileiter, gerade (=keine Eiablage), gekrümmt (=Eiablage) und Gewicht wenn gross
- Blinddarm, Grösse von beiden und Abstand zum Darm Ende
- Länge des Darmes und Gewicht des Inhaltes
- Durchmesser der Iris und des Augapfels
- Durchmesser + Breite und Gewicht beide Linsen und Erfassung von Grauen Star
- Beschreibungen von eventuelle Hungerstreifen in Flügel und Schwanz Federn
- Beschreibung von Mauser, auch von Haut innenseite
- Beschreibung alle Abnormitäten und Krankheiten und eventuell Diagnose
- Registrieren von verfärbte Federn ( oft sehr schwierig auf das fertige Balg zu finden
Ausserdem diverse Aufzeichnungen: Grösse und Gewicht von Eiern am Eierstock und eventuelle leere Eierschalen. Parasiten, zwischen den Federn gefunden werden gesammelt, auch Endoparasites werden aufbewahrt. Magensteine werden gewogen und gesammelt, sowie die Federn, die der Vogel während des präparieren verloren hat (stable isotope analysis). Für laufende Untersuchungen werden auch andere Dinge registriert wie z. B. das Gewicht, das die Federn der verschiedenen Körperpartien tragen kann, das orangfarbene Fett am der Hautinnenseite bei einigen Vögeln, Altersbedingte Veränderungen bei Vögeln mit bekannten Alter usw. Endlich werden DNA Proben und alle verbliebene Skeletteile der Vogelbälge genommen.
Diese data wird nicht nur auf die Etikette, als auf den Vogel gebunden ist, gemacht, sondern auch in einer Katalog und in eine Excel Database mit umher 200 Kolonnen aufgeführt
Selbstsagend ergibt diese Datenmenge ungeahnte Forschungsmöglichkeiten, wenn bloss das Material umfassend genug ist. Siehe Publikationsliste mit den vorläufigen Resultaten dieser Beobachtungen.
- Schleiereule und Asymmetrie: Wie bekannt liegt die Nordgrenze des Schleiereulenvorkommens in Europa in Dänemark und Asymmetrie ist ein Zeichen von Stress in der Jugententwicklung. Nimmt deshalb der asymmetrische Prozentanteil zu, da hier diese Art auf ihre extremsten Lebensbedingungen trifft ?
- Verkehrstote Tiere kontra durch Fensterscheiben getötete: Eine Asymmetrie der Flügellänge sowie des rechten und linken Schwanzhalbteiles müssen eine geringere Manöverierfähigkeit ergeben. Sollte das der Fall sein, müssten die vom Strassenverkehr getöten Vögel eine grössere Asymmetrie aufweisen als gegen Fenster geflogene Exemplare.
- Der Einfluss des Gesanges auf das Immunsystem: Es ist eine Tatsache, dass Gesang harte physische Arbeit ist. Und die Energie, die für den Gesang genutzt wird, fehlt im Kampf gegen z.B. Parasiten. Es sollte daher einen Zusammenhang zwischen Gesang und Immunsystem geben. Deshalb werden die Arten mit einem grossen Gesangrepertoire auf die Grösse ihrer Milz untersucht. Dieses ist insofern interessant, da männliche Vögel, die ausdauernde Sänger sind, von weiblichen Exemplaren als Partner bevorzugt werden. Diese Arbeit its jetzt publiziert, siehe Publikationsliste: “The evolution of song repertoires and immune defence in birds”.
Der Eisvogel z. B. fliegt oft gegen Fensterscheiben
Aufgrund einer 11-jährigen Langzeitstudie wird in einer wissenshaftliches Artikel dokumentiert, dass in Jütland (West Dänemark) während der Wintermonate ein Überschuss von weiblichen Waldohreulen festgestellt wurde; im Gegensatz zu Seeland (Ost Dänemark), Schweden, Mittel- und Süddeutschland, wo sich die Anzahl der Geschlechter die Waage hält. Auch.für die andere Nachbarländer wird die Verbreitung der männlichen bzw. weiblichen Exemplare beschrieben. Keine der bis jetzt aufgestellten Hypothesen gibt eine eindeutige Erklärung dieses ungewöhnlichen Fänomens, dass nämlich der grössere Vogel – hier das Weibchen – wegzieht und nicht der kleine männliche. Hier wird deshalb eine neue Hypothese präsentiert und alle Interessierten können den ganzen Artikel (englischsprachig) lesen: Die Verbreitung der männlichen und weiblichen Waldohreulen in Dänemark und den angrenzenden Ländern während des Winteraufenthaltes
In den 60er Jahren sammelte Johannes Erritzoe von verschiedenen Orten in Dänemark 1.000 Hausspatzen. Alle Vögel wurden als Bälge präpariert (bestimmte Form der Präparation, bei der die Vogel zu wissenschaftlichen Zwecken mit einer Vielzahl von Daten ausgestatten werden).
Dieser Sammlung ist einzigartig dadurch, dass alle Exemplare, gesammelt in verschiedenen Jahreszeiten, auf die gleiche Art und Weise behandelt wurde. Dieses ergibt eine Unzahl von Forschungsmöglichkeiten. Welche spannenden und überraschenden Resultate diese Untersuchung bis jetzt ergeben haben, können interessierte Leser in Johannes Erritzoe’s Artikkel“Der gewöhnliche Spatz its tatsächlich auch spannend” nachlesen.
Zwischen 2000 und 2010 wurde eine Untersuchung über Vögel, die durch Verkehrsunfälle getötet wurden gemacht .Fünf verschiedenden Routen von je einem Kilometer Länge und einer von 1.5km Länge werden mehrmals wöchenlich abgegangen und per Fahrrad abgefahren und die verunglückten Vögel registriert. Alle fünf Routen befinden sich in unmittelbarer Nähe meines Wohnsitzes in Taps, 55.23N 09.28O, Dänemark. Folgende Fragen sollen beantwortet werden.
In der englischen Version dieser Home Page ist ein Artikel über Vögel als Verkehropfer und die Qualität der Strassen als Brutplätze für Vögel: Bird traffic casualties and road quality for breeding birds. In diesem Artikel ist eine Zusammenfassung über die Veröffentlichungen in der Weltlitteratur und eine Bibliographie über fast 300 Artikeln.
Zeitgleich mit verschiedenden laufenden Untersuchungen schreibt Johannes Erritzoe in zusammenarbeit mit Dr. Clive Mann, London, Frederik Brammer, Sao Paulo und Dr. Richard Fuller, Queensland, an einer Monographie über die Kuckucke der Welt, die in der bekannte Pica Press Reihe in Juni 2012 herrausgegeben wurde. Ausserdem arbeitet Johannes Erritzoe mit einem Englischen Wörterbuch über ornithologische Fachausdrückein in Zusammenarbeit mit Kaj Kampp, Kopenhagen, Prof. Kevin Winker, Alaska, und Dr. Clifford Frith, Queensland. Diese Arbeit wird durchgeführt in der Hoffnung, dass die Ornithologen Weltweit besser mit einander kommunizieren können. Es ist jetzt publiciert beim Lynx in Barcelona mit der Tittel: The Ornithological Dictionary.
In April 2009 wurde The House of Bird Research von der Dänische Naturschutz Behörden “Skov- og Naturstyrelsen” als eine wissenschaftliche Institut anerkannt. Siehe http://www.cites.org/common/reg/e_si.html